„Wenn ich einen Bahnhofsvorplatz aufwerten möchte, muss ich für den geneigten Nutzer Angebote vorhalten“, so Lohmann. Die Samtgemeinde Oderwald hatte schon 2016 ein Braunschweiger Planungsbüro mit einer Potenzialanalyse beauftragt. Sie sollte Anbindungs- und Abstellmöglichkeiten für die erkennbar steigenden Fahrgastzahlen ermitteln. „Die Analyse ergab großes Optimierungspotenzial“, sagt Lohmann. Das nun vorhandene Angebot richte sich an Pendler, Schülerinnen und Schüler sowie Tagestouristen gleichermaßen. „Wenn Parkplätze und Möglichkeiten zum Rasten und Ruhen vorhanden sind, wird das Angebot angenommen“, ergänzt er.
Bahnhofsumfeld ist Vorzeigeprojekt
„Was wir hier gemacht haben, ist für den ländlichen Bereich auch über den Kreis Wolfenbüttel hinaus ein Vorzeigeprojekt. Es zeigt, dass Mobilität auf dem Land attraktiv gestaltet werden kann“, freut sich Lohmann. Es wurden hochwertige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen, zudem gibt es nun eine Repairstation, wo Radler kleinere Reparaturen vor Ort und Stelle erledigen können. Neben der offenen Möglichkeit, Fahrräder abzustellen, gibt es eine hochwertige, abschließbare Anlage, die überdacht ist und über ein Buchungssystem genutzt werden kann. Vor allem Pedelecfahrer greifen auf die vorhandenen 20 Stellplätze zu. Außerdem wurden Parkplätze neu gestaltet und die Bushaltestelle direkt an den Bahnhof verlegt. „Das hätte alles nicht funktioniert, wäre der Bahnhaltepunkt nicht mit viel Geld saniert worden“, so Lohmann zum Ausgangspunkt für die seither vollzogenen Entwicklungsschritte.
Projekt ganzheitlich sehen
Der Börßumer Bahnhof mit seinem attraktiven Umfeld liegt eng an der Schnittstelle zu Rad- und Wanderwegen in die Umgebung. Es gibt eine Stempelstation. Die neue Okerbrücke zwischen Börßum und Werlaburgdorf hat eine verbliebene Lücke zwischen Börßum und der Kaiserpfalz Werla geschlossen. „Ich sehe alles, was wir hier machen, ganzheitlich“, erklärt Lohmann. „Die Menschen kommen mit dem Rad oder zu Fuß, nutzen die Stempelstation und rasten auf unserem Ufersteg oder auf dem Vorplatz. Jeder hat die Möglichkeit, sich hier zu bewegen“, berichtet der Gemeindedirektor. „Nicht zuletzt ist Börßum mit seinem Umfeld auch eine grüne Lunge, in der die Menschen leben. Wir haben ein Wasserschutzgebiet, Storchennest, das Bruch. Das ist ein interessanter Fleck“, sagt er schließlich.