Erfolgsstory 2021:

Kontaktstelle stärkt die soziale Struktur

Samtgemeinde Oderwald und die AWO arbeiten zusammen

Die Kontaktstelle Oderwald Sozial ist eine echte Erfolgsstory. Sie betreibt seit 2017 Quartiersmanagement im weitesten Sinne und vernetzt seitdem Ehrenamt in der Region. Dafür arbeiten Samtgemeinde und Arbeiterwohlfahrt (AWO) zusammen.

 

SG Oderwald

Ehrenamtliche setzen Alltagshilfen um

Der demographische Wandel ist besonders für ländliche Gemeinden ein Problem

Wer bleibt, wird älter, junge Menschen ziehen fort. In der Samtgemeinde Oderwald wurde deshalb die Kontaktstelle Oderwald Sozial eingerichtet. Sie soll die soziale Infrastruktur stärken, generationengerechtes Wohnen fördern und wohnortnah beraten und begleiten. 

Machbarkeitsstudie ebnet den Weg

Am Anfang des Prozesses stand eine Machbarkeitsstudie. Begleitet von einem Planungsbüro nahm die Samtgemeinde Oderwald ihre Bürger mit und fragte in Workshops, was unternommen werden müsse, um in den Ortschaften der Kommune gerne leben und alt werden zu können. Das war 2014. Drei Jahre später startete die Kontaktstelle in Zusammenarbeit zwischen dem AWO Kreisverband Wolfenbüttel/Salzgitter und der Samtgemeinde. Sie sollte dabei helfen, ältere Menschen bei den einfachen Dingen des alltäglichen Lebens zu unterstützen. „Das Besondere ist das Zusammenführen völlig unterschiedlicher Stärken. Die AWO hat ihre, wir haben unsere als Samtgemeinde“, sagt dazu Samtgemeindebürgermeister Marc Lohmann.

Alltagsbegleitung funktioniert bereits

In Bürgergesprächen und Ideenworkshops in Zusammenarbeit mit der AWO waren Bedürfnisse und Ideen der Bürger gesammelt worden. Unter anderem zur medizinischen Versorgung auf dem Land, Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten, Nahverkehr und Alltagshilfen. Einiges davon wird bereits umgesetzt. „Unsere Alltagsbegleitung durch Ehrenamtliche funktioniert schon“, berichtet  Lohmann weiter. Sie wird organisiert von und mit zwei Ehrenamtlichen und Kerstin Anhuth als Ansprechpartnerin für die Kontaktstelle auf Seiten der Verwaltung. Durch die derzeit besondere Situation, so Lohmann, gebe es zum Beispiel keine Dorfkonferenzen, bei denen die Kümmerer aus den Ortschaften dabei seien. „Aber die Alltagsbegleitung funktioniert und läuft weiter. Die Kontaktstelle lässt die Menschen nicht alleine“, sagt Lohmann. Es werde versucht, Einzelgespräche zu führen und zu sehen, wie Menschen aus möglichen misslichen Lagen geholfen werden könne. „Dass Kerstin Anhuth als Netzwerkerin so viele Kontakte hat, hilft dabei sehr“, sagt Lohmann. Anhuth war zuvor bereits hauptamtlich in der Flüchtlingshilfe aktiv.

Quartiersmanagement als Leuchtturmprojekt

„Letztes Jahr ist der erste dreijährige Projektabschnitt ausgelaufen. Im kommenden Jahr entscheidet die Politik, wie es weitergeht“, erklärt Lohmann. Das Projekt werde außerhalb der Samtgemeinde Oderwald durchaus als Leuchtturmprojekt wahrgenommen. „Es gibt Kommunen, die Ähnliches versuchen. Vielleicht bekommen wir sogar eine kreisweite Vernetzung hin“, so Lohmann. Perspektivisch geht es beim Quartiersmanagement und der Arbeit der Kontaktstelle Oderwald auch um die Sorgen und Nöte junger Menschen. „Wir haben zum Beispiel keine hauptamtliche Jugendarbeit. Das kann zukünftig auch ein Bestandteil von Quartiersmanagement und der Kontaktstelle sein“, gibt Lohmann schließlich einen Ausblick in die Zukunft.

 

Die Stiftung Zukunftsfonds Asse unterstützte die erste dreijährige Prozessbegleitung der Kontaktstelle Oderwald Sozial mit einer Fördersumme von rund 24.000 Euro.


Weitere Informationen

Kontakt

Kontaktstelle Oderwald Sozial
Kerstin Anhuth
Bahnhofstraße 6
38312 Börßum