Zuvor hatte Ortsheimatpflegerin Anja Lassmann die Historie des Turms skizziert. In der Warler Zimmerei Kramer war 1947 das Holz für vier Schlauchtürme in der Gemeinde Uehrde zugeschnitten und die Türme nach und nach aufgebaut worden. Im angrenzenden Spritzenhaus – aus Elmkalkstein und Roggenstein aus dem Nußberg-Steinbruch – war die erste Feuerwehr-Spritze, die sogenannte Fladerpumpe, untergebracht. Nach jeder Übung oder den Einsätzen mussten von nun an die Schläuche im Turm hochgezogen und oben über den Balken gehängt werden. So stellte man sicher, dass das Material nicht ermüdete. Die Zeit verging und irgendwann wurde alte durch neue Technik ersetzt. Der Schlauchturm wurde nicht mehr benötigt. Jetzt hieß es: Denkmalschutz oder Abriss? „Ich möchte allen Beteiligten danken, dass sie sich für unseren Schlauchturm eingesetzt und immer wieder gekämpft haben, dass er bestehen bleibt. Zurzeit ist unser Turm der einzige, gut und im ursprünglichen Zustand erhaltene Schlauchturm im gesamten Landkreis Wolfenbüttel“, so Lassmann.
Geschichte der Feuerwehr wird sichtbar
„Der restaurierte Turm macht auch die lange Geschichte der Feuerwehr sichtbar“, so Dirk Neumann, Mitglied des Vorstandes der Stiftung Zukunftsfonds Asse. Die Feuerwehren seien zudem wichtiger Bestandteil und Herzstück der Dorfgemeinschaft, so Neumann weiter. „Wir von der Stiftung freuen uns sehr, dass wir so ein Projekt fördern durften. Hier ist das Geld gut angelegt“, fügte er hinzu und lobte die handwerklich sehr gelungene Arbeit am Schlauchturm. Im Rahmen der Restaurierung wurde Schwellholz (Eiche) erneuert, ein schadhafter Kreuzverband aus Lärchenholz, die Holzfassade, die Lüftungsluken sowie die Dachrinnen. Darüber hinaus wurde ein Metallgitter im Turm eingebaut, das verhindern soll, dass Menschen auf den Turm klettern können, denn das Denkmal soll künftig geöffnet und von jedermann zu besichtigen sein. Darüber hinaus wurden neue Schautafeln und ein Hydrant aufgebaut, eine Eigenleistung von Andreas Krüger, Ernst Krüger und Uwe Heider.
Die Gesamtkosten für die aufwendige Restaurierung liegen bei rund 46.000 Euro. Die Stiftung Zukunftsfonds Asse förderte das Projekt mit 24.500 Euro, die Stiftung Süd-Elm der Gemeinde Uehrde mit einem Zuschuss von rund 5.000 Euro. Auch die Curt Mast Jägermeister Stiftung unterstützte das Projekt finanziell. Nicht nur für die Feuerwehr Warle ist der sanierte Schlauchturm nun ein toller Anziehungspunkt und Aushängeschild, sondern auch für viele Besucher aus der Region.