Um einen Trauerprozess kompetent unterstützen zu können, ist eine Qualifizierung unerlässlich. Die Ehrenamtlichen müssen die Situation des trauernden Menschen genau erkennen, um angemessene Impulse geben zu können. Aber auch sie haben Belastungsgrenzen. „Für unsere Trauerbegleiter bieten wir deshalb eine professionelle Begleitung und Nachbereitung in Form von Supervision an. Dann können sie ihrerseits Probleme ansprechen und einen guten Umgang damit finden“, erklärt Blume.
Durch viele intensive Gespräche verändert sich allmählich die Sicht auf die Trauer und den Tod. Für die Betroffenen verlieren sie den Charakter von Randthemen des Lebens. So gelingt mehr und mehr, über den Verlust zu sprechen – und vielleicht sogar über den eigenen Tod. „Wichtig ist, zwischendurch auch lachen zu können, denn Lachen und Weinen gehören zusammen!“, betont die erfahrene Trauerbegleiterin.
Innerhalb der Trauergruppen entstehen oft auch Freundschaften. Dann stehen Menschen mit Trauererfahrung anderen Betroffenen zur Seite, deren Wege noch zäh und holprig sind. Blume: „Wir freuen uns natürlich auch, wenn sich weitere Menschen finden, die Freude an unserer Arbeit haben. Das muss nicht unbedingt in der Trauerbegleitung sein. In einem Hospizverein gibt es viele Aufgabenfelder, bei denen Unterstützung gefragt ist.“ Edelgard Blume sagt von sich: „Für mich ist Trauerbegleitung zu einer Lebensaufgabe geworden. Ich erlebe, dass Menschen aus einem tiefen emotionalen Loch herausfinden und wieder ein neues, aktives Leben gestalten können.“