Erfolgsstory 2021:

Das Sozio-Med-Mobil geht in den Regelbetrieb

Das zweijährige Pilotprojekt „Sozio-Med-Mobil“ wird verstetigt

Es ging im Juli 2020 aus der Versuchsphase in den Regelbetrieb über. Das Mobilitätsangebot wird gut genutzt und soll ausgeweitet werden.

Samtgemeinde Elm-Asse

Vorzeigeprojekt verdoppelt Nutzerzahlen und will expandieren

Projekt sorgt für Mobilität auf dem Land

Während des ersten Lockdows im vergangenen Jahr waren die Fahrten zunächst eingebrochen. Doch inzwischen nehmen sie zu. „Wir fahren trotz Corona erstaunlich viel. Die Menschen müssen weiter zum Arzt“, berichtet Projektleiterin Katharine Hefenbrock. 2017 war das Projekt aus der Taufe gehoben und auf zunächst zwei Jahre angelegt worden, um die Arztversorgung und den Zugang zu Beratungsangeboten auf dem Land zu verbessern. Angesichts des Fachärztemangels auf dem Land ist es besonders für Menschen mit Beeinträchtigungen, chronisch kranken oder von Armut betroffenen Menschen schwierig, aus ihren Wohnorten zu den Gesundheits- oder Beratungsangeboten zu kommen. „Bei den einen fehlt es an körperlicher Mobilität, bei anderen hapert es am Geld für Taxi oder Öffentliche Verkehrsmittel. Wiederum andere wissen nicht, wie sie eine Fahrt meistern sollen, weil sie Beeinträchtigungen haben“, erzählt Hefenbrock.

Kümmerer als ehrenamtliche Helfer

Um das Projekt erfolgreich zu machen, waren zunächst einmal zwei Baustellen zu bewältigen. Zum Einen musste zumindest ein geeignetes Fahrzeug beschafft, zum Anderen eine Buchungslösung geschaffen werden. Bei der Finanzierung half unter anderem die Stiftung Zukunftsfonds Asse. Zunächst wurde ein Fahrzeug angeschafft. „Die Buchungslösung mussten wir komplett selbst programmieren“, so Hefenbrock. Gleichzeitig wurde begonnen, ein ehrenamtliches Kümmerer-Netzwerk aufzubauen, das internetfähig ist. „Das ist ein niederschwelliges ehrenamtliches Angebot“, sagt die Projektleiterin. „Wir haben offizielle Kümmerer und es gibt immer wieder natürlich auch Verwandte oder Freunde, die sich um das Buchen der Fahrten kümmern“, erklärt sie weiter.

Sozio-Med-Mobil wird gut genutzt

Das Projekt kommt auf den Dörfern gut an und wird zunehmend genutzt. Die Erfahrung der vergangenen zwei Pilotjahre zeigt, dass es ebenso Fahrgäste gibt, die das Angebot oft nutzen, wie jene, die nur punktuell fahren. 300 Nutzer hat das Projekt inzwischen in der Samtgemeinde Elm-Asse, 80 ehrenamtliche Kümmerer, zumeist Nachbarn der Fahrgäste, engagieren sich. Das bedeutet ungefähr eine Verdoppelung der Zahlen gegenüber 2018. Dabei zeigt sich, dass es oft die Nachbarn sind, die sich um das Buchen der Fahrten kümmern. Wie geht es mit dem Projekt weiter? Derzeit wird es vom DRK finanziert, berichtet Hefenbrock. „Wir haben durchaus Pläne, das auch als präventive Gesundheitsvorsorge in andere Kommunen zu bringen“, ergänzt sie.

Die Stiftung Zukunftsfonds Asse förderte das Projekt insgesamt mit knapp 84.000 Euro.

Projekt sucht weitere Standorte

„Eigentlich müssten die Krankenkassen die Kosten langfristig übernehmen“, fordert die Projektleiterin. „Je mehr Standorte wir haben, um so eher können wir auf sie zugehen“, ergänzt sie dann. Am Ende ist es ganz einfach: Wer die Menschen auf dem Land halten will, der muss sich kümmern. Dazu gehört es eben auch, erklärt sie, die medizinische Versorgung vor Ort zu jeder Zeit sicherzustellen. Da ist das Sozio-Med-Mobil eine am Bedarf orientierte gute Möglichkeit. Sie soll auf weitere Kommunen erweitert werden. Einen zweiten Standort gibt es bisher in Stade.


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Am Exer 19a
38302 Wolfenbüttel