Erfolgsstory 2021:

Alte Obstbäume können gerettet werden

Die Liebesallee in Wittmar lädt zum verträumten Spazieren ein

Wer auf dem letzten Drittel unterhalb der Wiese am Bismarckturm nach rechts blickt, schaut neuerdings wieder auf Obstbäume.

Wittmar

Historische Streuobstwiese in Wittmar wieder hergestellt

Besucher freuen sich über nachhaltige Gestaltung

Bei unserem Besuch stehen Kirschbäume in voller Blüte. Das war nicht immer so. Bis vor einigen Jahren war von der Liebesallee aus nicht zu erahnen, welch schönes Stück Landschaft sich hier verbirgt. Während der ersten 30 Jahre des 20. Jahrhunderts sei die Liebesallee nur ein schmaler Streifen gewesen, der rechts und links von Ackerflächen und am Ende der Allee von einer Wiese mit Obstbäumen umgeben gewesen sei, berichtet Peter Wypich, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Asse (HVA). „Es gibt Luftaufnahmen von Zeppelinen, welche die Fläche als Obstbaumfläche zeigen“, berichtet er.

Alte Streuobstwiese ist wieder sichtbar

Von den Wanderwegen aus war die ehemalige Streuobstwiese nicht mehr zu sehen. Andreas Becker, Bürgermeister der Gemeinde Wittmar zeigt auf eine verbliebene Gestrüppinsel. „So sah das auf der gesamten Fläche aus“, berichtet er. „Das obere Drittel der Fläche lag über 40 Jahre im Dornröschenschlaf“, so Becker. Es habe, so Wypich, schon lange die Idee gegeben, die Liebesallee, die von der Assewirtschaft bis zur Wiese unterhalb des Bismarckturms reicht, wieder erlebbar zu machen. Becker nickt. „Es hat in der Folge eine sehr intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem HVA und der Gemeinde gegeben“, erzählt er. Eines der Ziele war, das Gelände der Streuobstwiese von Gestrüpp zu befreien und „so viele Bäume wie möglich zu retten“, so Wypich.

Obstbäume können gerettet werden

Die Arbeiten auf der zirka 14000 Quadratmeter großen Fläche waren umfangreich und intensiv. „Wir haben tagelang erst einmal Schneisen hineingeschnitten, um sehen zu können, wo überhaupt noch intakte Bäume stehen“, erklärt Wypich. Überwiegend Weißdorn und Hainbuchen seien dort auf engstem Raum gewachsen. Alte Drahtzäune hätten das Gelände durchzogen. Auch sie seien entfernt worden. Zudem war der Wald vom  Rand der Wiese bis weit auf das Gelände  vorgedrungen. „Die meisten Obstbäume haben wir retten können“, erklärt Wypich. Nach dem Freischnitt konnten um die 100 Bäume neu gepflanzt werden. Vor allem alte Obstsorten sind dort zu finden, unter anderem Äpfel, Kirschen, Quitten und Pflaumen. An der verblieben Gestrüppinsel stehen zudem einige Bienenvölker.

Projekt sorgt für Nachhaltigkeit

„Das Tolle an der Sache ist die Nachhaltigkeit“, sagt Becker. Das gelte sowohl für Naturschutz als auch den Erhalt und Wiederherstellung der Streuobstwiese. „Es haben sich ganz viele neue Akteure gefunden, die sich für Pflege und Unterhaltung der Streuobstwiese und der Bäume einsetzen“, so Becker. „Wir sind sehr stolz und froh, dass wir das alles so hinbekommen haben“, ergänzt er. „Durch die Förderung und die Arbeiten kamen über 40 Mitglieder in den letzten zwei Jahren hinzu. Der überwiegende Teil sind junge Leute, mitunter ganze Familien“,  freut sich Wypich. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung seien großartig, so Wypich. „Wir bekommen teilweise Anrufe von Menschen, die sich über die tolle Entwicklung hier oben freuen“, berichtet er aus der Vereinsarbeit.

Über 10.400 Euro steuerte die Stiftung Zukunftsfonds Asse zur Grundsanierung der Streuobstwiese an die Gemeinde Wittmar bei. Weitere 19.600 Euro gab es für Verbesserungs- und Erweiterungsmaßnahmen. Unter anderem wurden vorhandene Pflanzungen ergänzt und für einen Verbissschutz gesorgt.

Vor dem eingezäunten Gelände wurde eine Sitzgelegenheit geschaffen. „Das Gesamtpaket wird gut angenommen. Man trifft immer wieder Spaziergänger oder Wanderer, die auf dem Weg durch die Asse hier rasten“, freut sich Wypich.

Die Stiftung Zukunftsfonds Asse unterstützte die Gemeinde Wittmar  bei der Grundsanierung der Streuobstwiese sowie bei Verbesserungs- und Erweiterungsmaßnahmen mit einer Fördersumme von rund 30.000 Euro.


Kontakt

Heimat- und Verkehrsverein Asse e.V. (HAV)
1. Vorsitzender Peter Wypich
Am Söhlberg 24
38321 Denkte

 

Gemeinde Wittmar
Bürgermeister Andreas Becker
Schulstraße 6
38329 Wittmar